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VWs China-Deal mit Xpeng, Apple CarPlay mit Porsche, Tesla App mit KI-Assistent
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Das erwartet euch diese Woche:
VW & Xpeng entwickeln E-Autos für China
Geely schießt Satelliten ins All
Apple kooperiert mit Porsche & Aston Martin
Tesla App bekommt KI-Assistenten
Bosch-Chef sieht Zukunft für Verbrenner
McKinsey Studie zeigt regionale Unterschiede bei E-Auto-Verkäufen
...und weitere spannende Insights!
Lesezeit: 5 Minuten
🇨🇳 So will VW mit Xpeng China zurückerobern
Hinweis: AI-generiert
Volkswagen drückt bei seiner "In China, for China"-Strategie aufs Gaspedal: Nach dem Einstieg bei Xpeng gibt es jetzt einen Rahmenvertrag für 2 neue E-Modelle.
Erstes Projekt: ein Elektro-SUV, Start 2026 in China. Durch die Kooperation wollen VW und Xpeng die Entwicklungszeit um über 30% verkürzen. Gemeinsame Teilebeschaffung soll zudem die Kosten senken. Im hart umkämpften chinesischen Markt zählen Tempo und Preis.
Basis ist ein Deal vom Juli 2023: VW zahlte rund 700 Mio. US-Dollar für 4,99% der Xpeng-Anteile. Das Bemerkenswerte: Xpeng wurde erst 2014 gegründet und ist noch ein Start-up verglichen mit VW. Xpeng macht nur etwas über 1% des Umsatzes von VW. Dennoch ist Xpeng in bestimmten Bereichen technologisch überlegen.
Für VW bedeutet die Partnerschaft Zugang zur begehrten Digital-Expertise der Chinesen: Intuitive Bedienung, Vernetzung, automatisiertes Fahren. Genau hier haben die eher puristischen VW-Modelle in China noch Nachholbedarf.
Xpeng profitiert von VWs globaler Lieferkette, Know-how-Transfer und mehr Markenbekanntheit. Der deutsche Partner dürfte auch Xpengs Europa-Expansion erleichtern.
Doch die enge Zusammenarbeit ist nicht unumstritten. Kritiker warnen vor zu großer China-Abhängigkeit und Menschenrechtsverletzungen. VW scheint jedoch bereit, diese Risiken einzugehen. Denn ohne starke lokale Partner droht man im wichtigsten Automarkt der Welt ins Hintertreffen zu geraten. Der Wandel ist rasant: Schon 2025 dürften dort erstmals mehr E-Autos als Verbrenner verkauft werden.
Hier sind die weiteren News der Woche:
🛰️ Geely startet 11 Satelliten für autonomes Fahren:
Der chinesische Autokonzern Geely hat 11 Satelliten in den Orbit geschickt. Ziel ist der Aufbau eines Netzwerks für die Navigation autonomer Fahrzeuge. Die Satelliten sollen präzise Positionsdaten liefern und perspektivisch auch Echtzeit-Datenkommunikation ermöglichen.
Geely plant bis 2025 mit 72 Satelliten - langfristig sollen es sogar 240 werden. Das Ganze dient nicht nur als Grundlage für Robocars, sondern auch für ein universelles IoT-Netzwerk. Zudem sollen die Satelliten hochaufgelöste Bilder aus dem Orbit liefern.
Die Initiative ist Teil eines Trends in der Branche: Autobauer investieren in Satellitentechnologie als Enabler fürs autonome Fahren. Geely tritt damit in direkten Wettbewerb zu SpaceX. Elon Musks Firma dominiert bislang den Markt für Satellitenkommunikation. Elon Musks Firma hat bereits fast 6000 Satelliten im Orbit und dominiert bislang den Markt für Satellitenkommunikation. Mit seinen 11 Satelliten hat Geely im Vergleich dazu noch einen weiten Weg vor sich.
Übrigens: Li Shufu, Gründer und Chairman von Geely, ist größter Einzelaktionär von Mercedes mit knapp 10%. Zudem hält Geely circa 80% an Volvo. Die Satelliten-Investitionen des chinesischen Global Players könnten somit auch europäischen Firmen zugute kommen.
🔗 Reuters | Bloomberg | Golem
🍎 Apple arbeitet mit Porsche & Aston Martin an CarPlay:
Erst letzte Woche berichtete ich, dass Apple sein eigenes Autoprojekt eingestampft hat. Stattdessen will man sich u.a. auf CarPlay fokussieren. Jetzt gibt es erste Ergebnisse: Apple kooperiert mit Porsche und Aston Martin.
Ziel ist eine deutlich tiefere Integration von CarPlay ins Fahrzeug. Bisher läuft CarPlay meist nur auf dem Hauptbildschirm. Künftig soll es auch Anzeigen hinterm Lenkrad und das Head-up-Display bespielen. Für die Autobauer hat das Vorteile: Sie können die teils veralteten eigenen Systeme durch eine moderne Apple-Lösung ersetzen. Gerade junge Käufer dürften das zu schätzen wissen.
Apple wiederum kann seine Präsenz im Auto ausbauen. Typisch Apple beschränken sie sich zunächst aufs Premium-Segment. Doch bald dürften auch Volumenmarken Schlange stehen.
Übrigens: Mit Android Automotive hat Google ein direktes Konkurrenzprodukt. Es dürfte also ein spannender Kampf um die Vorherrschaft bei der digitalen User Experience im Cockpit werden.
🔗 Autocar
🤖 Tesla App bekommt KI-Assistenten:
Das jüngste Update der Tesla App bringt einen neuen Chatbot: "Tesla Assist Beta". Er soll Fragen zu allen Tesla-Produkten beantworten - auch für Nutzer ohne Tesla-Auto.
Spannend: Noch basiert der Bot nicht auf einem Large Language Model (LLM) und liefert lediglich vordefinierte Antworten. Zukünftig könnte aber "Grok" zum Einsatz kommen - das ChatGPT-Pendant von Musks AI-Firma xAI.
Das Update zeigt: Tesla entwickelt die App konsequent zur Plattform für sein gesamtes Ökosystem. So können auch Bestellung und Auslieferung über die App abgewickelt werden. Fahrer von Fremdmarken bekommen über die App Zugriff aufs Supercharging Netzwerk. Und auch das Management von Teslas Energy-Produkten läuft über die App.
Fazit: Die Tesla App wird immer mehr zur digitalen Zentrale für alles rund um Tesla - egal ob mit oder ohne Tesla-Auto im Besitz.
🔗 Electrek | Autoveolution
🔌 Tesla macht Supercharger-Netzwerk zum Milliardengeschäft:
Passend dazu öffnet tesla sein Supercharger-Netzwerk für Fremdmarken und macht daraus ein lukratives Geschäftsmodell. Fahrer anderer Marken wie Ford zahlen ca. 30% mehr pro kWh als Tesla-Besitzer. Alternativ bietet Tesla eine Supercharger-Mitgliedschaft für 13$/Monat an. Dann fallen die gleichen kWh-Preise an wie für Tesla-Fahrer.
Bis 2030 sollen in den USA 10 Mio. E-Autos unterwegs sein. Verkauft Tesla nur 1 Mio. Supercharger-Mitgliedschaften, generiert das 156 Mio. $ Umsatz pro Jahr. Hinzu kommen die Ladevorgänge an sich. Experten sehen ein 10-20 Mrd. $ Geschäft für Tesla - pro Jahr, weltweit.
Teslas Strategie: Die Supercharger waren lange ein Alleinstellungsmerkmal. Jetzt will man sie zur Geldquelle machen und treibt nebenbei die E-Mobilität voran.
Ich finde: Die Öffnung der Supercharger ist ein cleverer Schachzug. Neben höherer Auslastung und neuer Umsatzquelle holt man sich auch neue Kunden ins Ökosystem. Gleichzeitig profitiert man vom wachsenden Gesamtmarkt. Je mehr E-Autos, desto mehr potenzielle Supercharger-Kunden. Win-win!
🔗 Electrek
🚗 VW rechnet 2024 mit besserem Ergebnis trotz hoher Investitionen:
VW steigerte 2023 den Umsatz auf 322 Mrd. €, das operative Ergebnis legte leicht auf 22,6 Mrd. € zu. Für 2024 rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus von bis zu 5% und einer leicht höheren Marge von 7-7,5%.
Doch 2024 wird ein Übergangsjahr: VW muss massiv investieren, bis zu 14,5% der Erlöse sollen in Entwicklung, Produkte & Werke fließen. Das schmälert den Netto-Cash-Flow enorm. Gründe sind u.a. der Wettbewerb in China und der Ausbau der E-Offensive.
Die hohen Investitionen kommen bei Anlegern nicht gut an - die Aktie gab deutlich nach. Analysten bemängeln die lockere Hand bei Investitionen.
CEO Blume sieht 2023 und 2024 aber als Weichenstellung für den Konzernumbau. Ab 2025 soll der Investitionsanteil sukzessive auf 11% sinken.
Ich finde: Es ist richtig, mit massiven Investitionen die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. VW galt in den letzten Jahren immer mehr als technologisch veraltet und überteuert. Das führte dazu, dass sie zunehmend Marktanteile an agilere, innovativere Player wie BYD abgeben mussten. Die Milliardeninvestitionen sind bitter nötig, um im Rennen zu bleiben.
🔗 Handelsblatt | Automobilwoche | Autohaus
💨 Bosch-Chef: Verbrenner bleiben noch Jahrzehnte relevant.
Bosch-CEO Stefan Hartung sieht die E-Mobilität als Wachstumsmarkt - erwartet aber einen langsameren Hochlauf. In einem Interview prognostiziert er: Die weltweite Elektrifizierung aller Autos wird 30-35 Jahre dauern.
Einige Fahrzeuge werden sogar nie elektrisch, etwa Erntemaschinen. Ihr Energiebedarf ist zu hoch für Batterien. Daher müsse man auch in Deutschland weiter Verbrenner-Technik anbieten.
Hartung rechnet vor: Selbst wenn ab sofort nur noch E-Autos produziert würden, bräuchte es 16 Jahre für die Umstellung der gesamten Flotte. Da parallel aber weiter Verbrenner gebaut werden, verdoppelt sich die Übergangszeit.
Dennoch begrüßt der Bosch-Chef das geplante EU-Verbrenner-Aus 2035. Es brauche ein ambitioniertes Ziel. Die Industrie werde bis dahin genug E-Autos bauen.
Unterm Strich ist Hartung überzeugt: Ein Teil der Mobilität wird auch langfristig nicht-elektrisch bleiben. Der Wandel braucht mehr Zeit als erhofft. Aber die Richtung stimmt.
🔗 The Pioneer | Automobil Industrie | Autohaus | Handelsblatt
🔍 Chart der Woche: BEV Verkäufe regional extrem unterschiedlich
Quelle: McKinsey
McKinsey hat untersucht, wie wichtig es für die Autobranche ist, Märkte bis auf lokale Ebene zu analysieren. Der Vergleich zweier ähnlicher Regionen zeigt verblüffende Unterschiede:
Bad Kissingen (Bayern) und Bernkastel-Wittlich (Rheinland-Pfalz) haben fast identische Bevölkerungszahlen, -dichte, Fahrzeuge pro Einwohner und Kaufkraft. Trotzdem lag der Anteil der vollelektrischen Autos (BEV) an den Verkäufen in Bad Kissingen 2022 bei 30% - 12% mehr als in Bernkastel-Wittlich (18%)!
Woran liegt das? In Bad Kissingen kaufen Kunden öfter Marken wie Tesla, die ausschließlich BEVs anbieten. Über ein Drittel aller BEV Verkäufe gehen dort auf ihr Konto. In Bernkastel-Wittlich punkten dagegen eher Marken wie VW, Mercedes oder Hyundai, die neben Elektro- auch Verbrennermodelle im Angebot haben.
Die Erkenntnisse sind Gold wert für Hersteller und Händler. Nur mit Analysen bis auf Landkreis-Ebene lässt sich die E-Mobilität zielgenau vorantreiben - und kein Marktpotenzial verschenken.
Spannend wäre jetzt: Kaufen die Bad Kissinger einfach lieber "pure" Elektromarken? Oder sind deren Händler dort engagierter als anderswo? So oder so zeigt das Beispiel eindrucksvoll, was beim Hochlauf der BEV Verkäufe schon heute möglich ist.
🔗 McKinsey
Das war's für diese Woche!
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Dein Philipp
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Über mich: Ich bin Philipp. Gründer der Digitalberatung horyzn.io. Davor habe ich 10 Jahre bei Mercedes gearbeitet. In meinem Newsletter gebe ich jede Woche ein Update zur digitalen Transformation der Automobilbranche.
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