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Was Trump & Musk für die deutsche Autoindustrie bedeuten
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What. A. Week.
Donald Trump wurde als nächster US-Präsident wiedergewählt. Mit potenziell weitreichenden Folgen für die globale Wirtschaft. Und als wäre das nicht genug, steht auch noch die Ampel-Koalition vor dem Aus. Deutschland drohen vorgezogene Neuwahlen.
All das passiert in einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft ohnehin in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten steckt. Besonders unsere Autoindustrie kämpft. Hohe Kosten, verpasste Digitalisierung und starke Konkurrenz aus China.
Und nun also Trump - mit seiner "America First"-Agenda. An seiner Seite: Elon Musk. Der Tesla-Chef soll sein wichtigster Wirtschaftsberater werden. Eine historisch einmalige Machtkonzentration, die deutschen Autoherstellern schlaflose Nächte bereiten dürfte.
Was bedeutet die neue geopolitische Situation für die Zukunft der deutschen Autoindustrie? Das analysiere ich in der heutigen Titelstory.
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Lesezeit: 5 Minuten
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🇺🇸 Trump & Musk sind der Perfect Storm für Deutschland und unsere Autoindustrie
Eigene Darstellung
"Es gibt zu viele Mercedes auf der Fifth Avenue." — Donald Trump
Schon in seiner ersten Amtszeit störte sich Trump an der Dominanz deutscher Autos auf amerikanischen Straßen. Jetzt kehrt er mit einer radikalen Agenda ins Weiße Haus zurück. Der Zeitpunkt könnte für Deutschland kaum ungünstiger sein.
Die Ausgangslage: Deutschland in der Wirtschaftskrise
Unsere Wirtschaft steckt in der tiefsten Krise seit Jahrzehnten. Seit 2021 stagniert das Wachstum, die Industrieproduktion ist um 16% eingebrochen. Hohe Energiekosten, ausufernde Bürokratie und der Fachkräftemangel lähmen die Wirtschaft.
Außerdem wird der Rückstand bei der Digitalisierung immer gravierender.
"The US is dealing with the social fallout of having managed to enter the information age, while Germany is dealing with the economic fallout of having failed to do so."
Dieses Zitat bringt es auf den Punkt:
Die USA kämpfen mit den sozialen Folgen des digitalen Wandels. Deutschland dagegen zahlt den Preis für seine verpasste digitale Transformation.
Nirgends wird das deutlicher als in der Automobilindustrie.
Deutsche Autobauer stehen vor multiplen Herausforderungen:
Schwieriger Wandel zur Elektromobilität
Starke Konkurrenz aus China
Hohe Produktionskosten am Standort Deutschland
Ein innovationsfeindlicher Heimatmarkt
Stockende Transformation zu Software-first-Unternehmen
Und jetzt kommt Trump
In diese angespannte Situation platzt nun Trump mit seiner "America First"-Agenda:
Strafzölle von bis zu 20 % auf europäische Importe
Ein drohender Handelskrieg mit den USA könnte Deutschland bis zu 180 Mrd. Euro kosten
Trumps Forderung: "Ich will, dass deutsche Autohersteller zu amerikanischen Autoherstellern werden." Seine Drohung soll deutsche Autobauer zwingen, Produktion und Arbeitsplätze in die USA zu verlagern
Die gute Nachricht: BMW, Mercedes und VW produzieren bereits 56% ihrer US-Fahrzeuge vor Ort. Allein BMW beschäftigt in Spartanburg 11.000 Mitarbeiter und fertigt täglich 1.500 SUVs.
Doch der Druck steigt weiter: Deutschland droht zwischen die Fronten zu geraten. Denn parallel zum drohenden US-Konflikt spitzt sich auch der Handelsstreit mit China zu.
Der Faktor Musk
Währenddessen gewinnt ein Akteur massiv an Bedeutung: Elon Musk.
Größter Wahlkampfunterstützer und neuer Buddy von Trump
Gilt als künftig mächtigster Wirtschaftsberater Trumps - und wird damit direkten Einfluss auf dessen Politik haben
Chef des wertvollsten Autobauers der Welt
Reichster Mensch der Welt
Kontrolliert mit X eine der bedeutendsten Social Media Plattformen
Und mit SpaceX und Starlink, Schlüsselunternehmen in Raumfahrt und Kommunikation (die Ukraine ist bspw. vollständig abhängig von Starlink)
Eine historisch einmalige Machtkonzentration.
Parallel pflegt Musk enge Beziehungen zu China:
Tesla produziert die Hälfte seiner Fahrzeuge in China
Einziger ausländischer Hersteller mit 100 % Kontrolle über sein China-Geschäft
Peking sieht in Musk einen wichtigen Kanal zur Trump-Administration
Seine enorme Abhängigkeit von China könnte noch spannend werden. Denn diese Interessen stehen diametral zu den protektionistischen Bestrebungen Trumps.
Für deutsche Autobauer heißt das: Sie müssen sich künftig mit Trump UND mit einem immer mächtigerem Musk arrangieren.
Was bedeutet das für deutsche Hersteller?
Der Druck wächst von zwei Seiten:
Handelskonflikte zwingen zu mehr Produktion in den Absatzmärkten
Hohe Lohn- und Energiekosten führen zur Verlagerung von Funktionen in kostengünstigere Länder
Der Standort Deutschland gerät noch mehr unter Druck. Die wahrscheinlichen Folgen:
Beschleunigte Verlagerung von Entwicklung und Produktion nach USA/China
Stärkere Autonomie der regionalen Geschäftseinheiten in den wichtigsten Märkten
Verstärkte Partnerschaften mit US-Technologiefirmen
Erhöhter Druck auf die schnelle Software-Transformation
Die bittere Quintessenz
Der externe Druck durch Trump kommt zur absoluten Unzeit. Die deutschen Autobauer stecken mitten in der schwierigen Transformation zu Software-first-Unternehmen. Der zusätzliche Zwang zur Produktionsverlagerung wird den Standort Deutschland weiter schwächen.
Die Kombination aus heimischer Wirtschaftskrise und verschärften Handelskonflikten könnte die lange befürchtete Deindustrialisierung beschleunigen.
Was wir in der Automobilindustrie beobachten, ist symptomatisch für ganz Deutschland: Wir reagieren zu spät auf Veränderungen. Ob digitale Transformation, Energiewende oder geopolitische Verschiebungen. Zu lange haben wir uns auf alten Erfolgen ausgeruht.
Jetzt steht Deutschland zwischen den sich entfremdenden Weltmächten USA und China. Unsere Verhandlungsposition wird dabei immer schwächer. Trumps Rückkehr macht eines überdeutlich: Das "Weiter so" ist endgültig vorbei.
Die Zeitenwende erreicht uns gleich doppelt: In der Transformation unserer Industrien und in der Neuordnung der Weltpolitik. Nur diesmal gibt es keine Wahl zwischen Wandel oder Stabilität. Entweder wir gestalten den Wandel - oder wir werden bedeutungslos.
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YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn
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