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Deutschland verliert seine Autoindustrie - die wahren Gründe
Herzlich willkommen zur 44. Ausgabe von Der Autopreneur!
Ford streicht 4.000 Stellen in Europa, davon 2.900 in Deutschland. Erst letztes Jahr investierte Ford noch 2 Mrd. Euro in den Standort Köln – ein klares Bekenntnis zu Deutschland. Monatelang warnte der Konzern vor den schwierigen Rahmenbedingungen. Jetzt zieht man die Notbremse.
Ein deutliches Signal: Mit dem Automobilstandort Deutschland stimmt etwas nicht.
Ex-VW Chef Herbert Diess hat kürzlich erklärt, wie es so weit kommen konnte. Im heutigen Newsletter zeige ich dir, was genau passiert ist:
Wie China das Playbook des deutschen Erfolgs als Autonation perfekt in die Neuzeit übertragen hat (während wir das verpasst haben)
Warum der Standort Deutschland so unattraktiv geworden ist, dass selbst unsere eigenen Autobauer abwandern
PS: Nachdem viele gefragt haben, werde ich den Newsletter bald zusätzlich auf Englisch veröffentlichen. Hier kann man sich schon anmelden. Den begleitenden Podcast zum Newsletter gibt’s wie immer hier.
Lesezeit: 5 Minuten
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Außerdem: Wie immer das 360°-Update zur Transformation: Alles was diese Woche wichtig war. Kompakt & zeitsparend aufbereitet
[Anzeige] Der heutige Newsletter wird präsentiert von DEMICON:
Die meisten Autobauer haben inzwischen verstanden: Eigene Rechenzentren zu betreiben ist nicht mehr zeitgemäß. Die Zukunft liegt in der Cloud.
Aber der Umzug in die Cloud ist komplex. Auf der alten Infrastruktur laufen oft jahrzehntealte Geschäftsprozesse. Der Umstieg ist die perfekte Chance, diese Prozesse neu zu denken.
Dafür braucht es Experten, die beide Welten verstehen: Automotive und Cloud. DEMICON ist genau darauf spezialisiert. Sie haben so gut wie alle deutschen OEMs bei der Cloud-Transformation unterstützt und dabei Cloud-Kosten durch Ressourcenoptimierung, Rightsizing und Security- & Compliance-Policies um 20-50% gesenkt.
📉 Ford baut 4.000 Jobs ab - Der Anfang vom Ende des Autostandorts Deutschland?
KI-generiertes Symbolbild
Die europäische Automobilindustrie erlebt gerade ihren perfekten Sturm. Nach der VW-Hiobsbotschaft über Werksschließungen in Deutschland folgt nun der nächste harte Einschnitt: Ford streicht 4.000 Stellen in Europa, davon 2.900 in Deutschland. Ein dramatisches Signal - und ein Lehrstück darüber, wie schnell der Abstieg einer ganzen Industrie gehen kann.
Die Fakten sind ernüchternd: In Köln hat Ford schon 2.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Die Nachfrage nach E-Autos ist eingebrochen. Der Explorer verkauft sich so schlecht, dass die Bänder nur jede zweite Woche laufen. Ford CFO John Lawler bringt das Problem auf den Punkt: "Was uns in Europa und Deutschland fehlt, ist eine klare politische Agenda für E-Mobilität."
Der Fall Ford ist besonders bitter: Erst 2023 investierte der Konzern zwei Milliarden Euro in den Kölner Standort. Ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland. Und ein mutiger Schritt Richtung Elektrifizierung - der sich bisher nicht auszahlt.
Ex-VW Chef Herbert Diess hat kürzlich den entscheidenden Punkt benannt: Deutschlands Autoindustrie wurde zur Weltspitze, weil wir einen starken Heimatmarkt hatten. Mercedes, BMW, Audi und Porsche haben sich gegenseitig zu Höchstleistungen angetrieben. Unterstützt durch eine vorteilhafte Dienstwagenbesteuerung und perfekte Infrastruktur. So entstand ein einzigartiges Innovationsökosystem, das weltweit Standards setzte.
China hat dieses erfolgreiche Playbook perfekt kopiert - nur eben für E-Mobilität und Software. BYD, Nio, Xpeng und andere chinesische Hersteller treiben sich im härtesten Preiskampf zu immer neuen Innovationen. Die Politik schafft dafür optimale Rahmenbedingungen. Das Ergebnis: Eine neue Generation von Autos, die deutsche Modelle technologisch überholt. Es fühlt sich manchmal an, als würden wir noch Blackberrys bauen, während China das iPhone vorgestellt hat.
Der nächste Megatrend rollt bereits an: KI und autonomes Fahren. Tesla will 2025 sein "Full Self-Driving" in China einführen. Sofort haben Xiaomi, Zeekr und andere einen neuen Innovationswettlauf gestartet. Autonomes Fahren wird zum neuen Fokusthema des chinesischen Automarkts.
Die Situation ist dramatisch: Der europäische Automarkt ist seit der Pandemie um 2,5 Millionen Fahrzeuge geschrumpft. Und gleichzeitig verlieren deutsche Hersteller in China an Boden. VW hatte dort einst 40% Marktanteil - bei E-Autos sind es heute nur noch 2-3%. Neue Wettbewerber wie BYD übernehmen die Führung.
Die Folgen dieser Entwicklung spüren wir jetzt:
Stellenabbau und Werksschließungen in Deutschland - Ford zeigt das beispielhaft
Und deutsche Hersteller verlagern Kernfunktionen ins Ausland. Fahrzeugentwicklung, Software, KI - die eigentliche Wertschöpfung wandert ab. Nach China, in die USA, nach Indien. Denn: Wer keinen starken Heimatmarkt hat, muss sich eine neue Heimat suchen.
VW-Chef Thomas Schäfer fordert einen "Reality Check". Seine Botschaft an die Politik - Deutschland braucht dringend:
Massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur
Attraktive Ladepreise und steuerliche Kaufanreize für E-Autos
Förderung der Batteriezellproduktion in Deutschland
Wettbewerbsfähige Industriestrompreise
Der Standort Deutschland steht an einem Wendepunkt. Andere Nationen führen ihre Industrien aktiv in die Zukunft. Wir diskutieren noch über das Bewahren statt über neue Technologien. Dabei zeigt die Geschichte unserer Autoindustrie: Innovation braucht Wettbewerb. Und einen starken Heimatmarkt.
Das gilt auch heute: Ohne starken Heimatmarkt keine Zukunft. Weder bei E-Mobilität. Noch bei Software. Noch bei KI und autonomem Fahren. Dafür brauchen wir wieder einen echten Innovationswettbewerb. Und vor allem: Eine neue Offenheit für Zukunftstechnologien. Und mehr wirtschaftliches statt ideologisches Denken.
📊 Wochenperformance
Hier die Wochenperformance der wichtigsten Automotive-Werte:
Woche Δ: Kursveränderung der letzten Woche
YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn
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