Der bizarre Kampf um das EU Verbrenner-Aus

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Jetzt zum Thema der Woche: Der skurrile Kampf ums EU-Verbrenner-Aus. Während die Politik zögert, drängt die Autoindustrie auf Einhaltung. Die Details in der Story der Woche.

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Lesezeit: 5 Minuten

🇪🇺 Die Autobauer, die EU und der bizarre Kampf um das Verbrenner-Aus 2035

Hinweis: KI-generiertes Symbolbild

Es ist eine skurrile Situation, die sich gerade in Europa abspielt:

  • 2022: Die EU beschließt das Aus für die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren ab 2035

  • Anfang 2023: Erste Stimmen fordern eine Aufweichung (vor allem in D)

  • Aktuell: Eine emotionale Debatte über ein mögliches Kippen des Verbrenner-Aus. Angeblich zum Schutz der heimischen Industrie

Das Skurrile: Genau diese Industrie fleht die EU an, am Verbrenner-Aus 2035 festzuhalten.

Zwei prominente Stimmen stechen besonders hervor:

  1. Oliver Blume, CEO von Volkswagen und Porsche:

  • "Die Elektro-Technologie ist dem Verbrenner hoch überlegen"

  • Fordert eine "verbindliche Gesetzgebung, die klar in Richtung Elektromobilität geht"

  1. Gunnar Herrmann, ehemaliger Deutschland-Chef von Ford:

  • Plädiert vehement für das Festhalten am Verbrenner-Aus 2035

  • Warnt: "Wer die Standorte gefährden will, der verschiebt das Aus"

  • Kritisiert den Vorstoß zur Verschiebung als "rückständig"

Warum die Autoindustrie das Verbrenner-Aus will

Das sind die wichtigsten Argumente von Blume und Herrmann:

  1. Investitionssicherheit:

  • Milliarden-Investitionen in E-Mobilität wurden bereits getätigt

  • Eine Verschiebung würde diese Investitionen praktisch wertlos machen

  1. Wettbewerbsfähigkeit:

  • Viele europäische Zulieferer stecken in der Krise. Blume betont: Mit einem klaren Bekenntnis zur E-Mobilität wäre die Situation lange nicht so schlimm

  • Zurückrudern gefährdet die globale Position: Während Europa zögert, investieren China und die USA massiv in E-Mobilität

  1. Klimaziele:

  • Herrmann: Klimaziele bis 2050 sind "nicht verhandelbar"

  • Blume sieht in der E-Mobilität einen "maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz"

Was die Autobauer stattdessen von der Politik fordern

  1. Klare, langfristige und verlässliche politische Rahmenbedingungen

  2. Massiven Ausbau von Ladesäulen und Stromnetz

  3. Bereitstellung bezahlbarer, erneuerbarer Energie

  4. Steuer- oder Anreizmodelle für den Kauf von E-Autos

  5. Unterstützung bei der Kundenkommunikation:

    • Die Diskussion über eine Rücknahme des Verbrenner-Aus verunsichert potenzielle E-Auto-Käufer massiv

    • Hersteller brauchen politische Unterstützung, um Kunden von E-Autos zu überzeugen (nicht zusätzliche Verunsicherung)

  6. Beschleunigung des Übergangs zur E-Mobilität:

    • Parallele Entwicklung verschiedener Antriebsarten ist extrem kostspielig und ineffizient

    • Je schneller der Übergang, desto geringer die Belastungen für die Industrie

Meine Einschätzung

Die Statements von Blume und Herrmann zeigen: Die Autoindustrie hat sich längst auf den Weg gemacht. Ein Zurück gibt es nicht mehr.

Die Befürwortung des Verbrenner-Aus durch die Industrie ist mehr als nur Lippenbekenntnis. Es ist ein Hilferuf an die Politik: "Gebt uns Planungssicherheit. Helft uns, die Kunden zu überzeugen. Und vor allem: Bleibt bei dem eingeschlagenen Kurs!"

Der große Fehler in Europa ist der ständige Schlingerkurs. Wir setzen uns Ziele, nur um sie beim kleinsten Gegenwind wieder zu kippen. Für Unternehmen sind verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen essentiell. Nur so können sie ihre Investitionen planen und umsetzen.

China macht uns vor, wie das geht: Vor über einer Dekade beschlossen sie, zur führenden Automobilnation aufzusteigen. Klug erkannten sie, dass dies mit Verbrennertechnologie nicht möglich war. Also setzten sie strategisch auf die Nachfolgetechnologie E-Mobilität. Zehn Jahre lang bauten sie konsequent diese Technologie und die zugehörigen Lieferketten auf. Heute dominieren sie ihren Heimatmarkt und expandieren global.

Die Botschaft der Industrie ist klar: Das Verbrenner-Aus ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung. Was wir jetzt brauchen, ist Unterstützung bei der Umsetzung, nicht ein Infragestellen des Ziels.

Heute hätte ich eine kurze Frage an dich:

Wie interessant wäre für dich eine geschlossene Autopreneur-Community zum Austausch unter Fach- und Führungskräften der Branche?

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📊 Wochenperformance

Hier die Wochenperformance der wichtigsten Automotive-Werte:

Kurs

Woche Δ

YTD Δ

Honda

9,59 €

9,47%

3,34%

Ferrari

418,60 €

8,56%

36,09%

Tesla

195,56 €

8,03%

-14,42%

Toyota

16,51 €

6,52%

0,79%

Xiaomi

2,02 €

5,21%

12,22%

GM

41,07 €

4,80%

24,19%

Mercedes

60,09 €

3,94%

-5,12%

BMW

81,74 €

2,56%

-19,69%

BYD

25,90 €

2,45%

5,16%

Porsche

67,76 €

2,17%

-15,41%

Stellantis

14,36 €

2,06%

-32,17%

VW

95,26 €

1,41%

-15,61%

Woche Δ: Kursveränderung der letzten Woche
YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn

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Bis nächste Woche,

— Philipp

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