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Game Over für deutsche Autobauer? So dramatisch ist die Bilanz 2024 wirklich
Herzlich willkommen zur 51. Ausgabe von Der Autopreneur!
Das Jahr 2024 war für die deutschen Autobauer alles andere als einfach. Nun sind die Zahlen da.
Heute nehme ich sie komplett auseinander: VW, BMW, Mercedes, Audi und Porsche. Was lief gut? Was lief schlecht? Und vor allem: Was können wir daraus lernen?
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Lesezeit: 5 Minuten
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🇩🇪 Deutsche Automobilhersteller 2024: Die wichtigsten Daten & Learnings
KI-generiertes Symbolbild
2024 war kein einfaches Jahr für die deutsche Automobilindustrie. Die Zahlen zeigen: Alle großen Hersteller verkaufen weniger Autos. Sowohl global als auch in wichtigen Märkten wie China und Europa.
Volkswagen - Gemischte Gefühle
Mit 9,03 Millionen verkauften Fahrzeugen gehört VW weiter zur Weltspitze. Ein genauerer Blick zeigt aber die Herausforderungen.
Kernmarke VW
Gesamtabsatz: 4,8 Mio. Fahrzeuge (-1,4%)
E-Auto-Verkäufe: 383.100 Einheiten (-2,7%)
Elektro-Anteil: 8,3% (unverändert zu 2023)
Bestseller E-Autos: ID.4/ID.5 (182.000)
Vor dem Hintergrund der Krisesmeldungen wirken die Zahlen auf den ersten Blick durchaus solide. Doch sie offenbaren ein Problem: VW ist stark bei Verbrennern. Und dieser Markt hat ein Verfallsdatum.
Gleichzeitig entsteht mit der E-Moblität gerade der Massenmarkt der Zukunft. Hier werden die Karten neu gemischt. Und hier tut sich VW schwer: Der elektrische Anteil stagniert.
Audi
Gesamtabsatz: 1,67 Mio. Fahrzeuge (-11,8%)
E-Auto-Verkäufe: 164.000 (-7,9%)
Elektro-Anteil: 9,8%
Damit liefert Audi die schlechtesten Zahlen im VW-Konzern. Und es kommt leider noch schlimmer: Erstmals in der Geschichte verkaufte Tesla mehr Autos als Audi. Ein bezeichnender Moment für den Shift in der Branche.
Entwicklung der globalen Auslieferungen von Audi und Tesla 2017-2024 (Quelle: Bloomberg)
Porsche
Gesamtabsatz: 310.700 Fahrzeuge (-3%)
E-Auto-Verkäufe: 39.100 (-3,7%)
Elektro-Anteil: 12,6%
Die Entwicklung bei Porsche ist gegensätzlich: Starkes Wachstum in Europa (+8%) und Deutschland (+11%), aber ein massiver Einbruch in China (-28%).
Die überraschenden Gewinner
Skoda: +6,9%
Seat/Cupra: +7,5%
Was macht diese Marken erfolgreich? Vor allem attraktivere Preise. Und besonders Cupra wählt einen anderen Ansatz: Jung, digital, emotional. Die Marke spricht eine neue Generation an. Eine Strategie, die offensichtlich aufgeht.
BMW - Der heimliche Gewinner
Gesamtabsatz: 2,2 Mio. Fahrzeuge (-2,3%)
E-Auto-Verkäufe: 368.523 (+11,6%)
Elektro-Anteil: 16,7% (Spitze unter deutschen Herstellern)
BMW sticht bei E-Autos heraus. Als einziger deutscher Hersteller steigert BMW seine EV-Verkäufe deutlich. Mit einem E-Auto-Anteil von 16,7% liegt BMW weit vor der Konkurrenz. Das Ergebnis einer konsequenten Strategie:
Frühzeitiger Fokus auf Elektro mit breiter Modellpalette
Integration der E-Autos in die Markenfamilie statt eigener Submarke
Mercedes-Benz - Lost in Transformation
Gesamtabsatz: 2,0 Mio. Fahrzeuge (-3%)
E-Auto-Verkäufe: 185.100 (-23%)
Elektro-Anteil: 9,3%
Die Luxusstrategie funktioniert zumindest mit der S-Klasse. Die führt ihr Segment mit 50% Marktanteil an. Probleme gibt es aber auch hier bei der E-Mobilität: Der starke Rückgang von 23% ist ein sehr schlechter Zukunftsindikator.
Regionale Entwicklungen
🇪🇺 Europa:
VW-Konzern: -0,4%
Kernmarke: -1,7%
Porsche: +8%
Audi (ohne DE): -5,9%
Mercedes: -3%
BMW: -0,6%
🇺🇸 Nordamerika:
VW-Konzern: +6,4%
Kernmarke: +18,4%
Audi: -13%
Mercedes: +8%
BMW: +0,2%
🌎 Südamerika:
VW-Konzern: +14,7%
davon Kernmarke: +21,1%
🇨🇳 China:
VW-Konzern: -9,5%
Kernmarke: -8,3%
Porsche: -28%
Audi: -10,9%
Mercedes: -7%
BMW: -13,4%
Key Takeaways: Was lernen wir aus 2024?
1) Chinas Love Affair mit deutschen Autos ist vorbei
Die jahrzehntelange Erfolgsgeschichte deutscher Marken in China endet. Die Gründe sind vielfältig:
Schwache Wirtschaft und Immobilienkrise
Massiver Shift zur E-Mobilität (>40% Marktanteil)
Technologisch starke lokale Hersteller
Extremer Preisdruck (der Xiaomi SU7 kostet 1/3 des Preises für einen Porsche Taycan - gegen den er sich positioniert)
Deutsche Autobauer müssen diese neue Realität akzeptieren. Das bedeutet auch: Neue Wachstumsmärkte finden. Erste Lichtblicke zeigen sich in Südamerika. Auch Indien gewinnt an Bedeutung.
2) Die Transformation mit zig Geschwindigkeiten
Die Transition zur E-Mobilität verläuft weltweit unterschiedlich schnell:
China: Full Speed (>40% Marktanteil)
Europa: Medium (15-20%)
USA: Slow (11%)
Für deutsche Hersteller bedeutet das: Sie müssen parallel Verbrenner und E-Autos entwickeln. Und gleichzeitig bei Software und KI aufholen. Ein klarer Nachteil gegenüber reinen E-Auto-Herstellern.
3) Die Zukunft ist keine PowerPoint mehr
Was jahrelang nur Vision war, ist 2024 endgültig Realität geworden. Der Automarkt hat sich fundamental verändert. Neue Wettbewerber, veränderte Kundenansprüche und ein komplett neues Marktumfeld. Eine starke Marke reicht nicht mehr für den Erfolg.
2024 zeigt: Was wir jahrelang auf fancy PowerPoints gemalt haben ist jetzt da. Wir sind in einem komplett neuen Marktumfeld angekommen. Tesla verkauft mehr Autos als Audi - ein Fakt, der die neue Welt perfekt symbolisiert.
Die Zahlen von 2024 zeigen: Der Transformationsdruck auf die deutsche Autoindustrie war nie größer. Gleichzeitig sind die Herausforderungen weiterhin gewaltig. Technologischer Umbruch, geopolitische Spannungen und stark unterschiedliche regionale Entwicklungen.
Eine neue Ära beginnt. Und in der müssen sich die deutschen Hersteller neu beweisen.
🔗 Quellen
📊 Aktien-Performance
Hier die Wochenperformance der wichtigsten Automotive-Werte:
Woche Δ: Kursveränderung der letzten Woche
YTD Δ: Kursänderung seit Jahresbeginn
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