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BMW greift Tesla an, VW macht 2024 zum 'Jahr der KI', Humanoide Mercedes-Roboter
Herzlich willkommen zur 9. Ausgabe von Der Autopreneur!
Die New York Times hat sich eingehend mit BMW beschäftigt. Fazit: Die Münchner haben sich still und heimlich zu einem der ernstzunehmendsten Tesla-Konkurrenten entwickelt. Wie ist ihnen das gelungen? Ich werfe einen Blick auf BMWs Strategie und schaue voraus, was sie als nächstes planen.
Außerdem erfährst du in dieser Ausgabe:
Honda & Nissan wollen bei E-Autos, Software und KI kooperieren
Neue EU-Cybersecurity-Richtlinien zwingen VW, Porsche & Co. Modelle vom Markt zu nehmen
Mercedes setzt nun auch humanoide Roboter in der Produktion ein
VW kooperiert mit Mobileye für autonomes Fahren und erklärt 2024 zum "Jahr der KI"
Xpeng launcht preiswerte EV-Marke für junge Käufer
Und weitere spannende News
Außerdem räumt Mai Thi Nguyen-Kim mit Mythen zur Technologieoffenheit auf. Und erste Ergebnisse unserer Studie zur digitalen Autofinanzierung.
Lesezeit: 5 Minuten
📰 New York Times: "BMW ist einer der wenigen ernstzunehmenden Tesla-Konkurrenten"
BMW Vision Neue Klasse X // Quelle: BMW
Die New York Times sieht BMW als "unerwarteten Gewinner" in Sachen E-Mobilität. Und als einen der stärksten Tesla-Konkurrenten.
Viele Experten zweifelten an BMWs Ansatz, Verbrenner und E-Autos auf denselben Bändern zu fertigen. Doch jetzt zahlt sich die Flexibilität aus!
Was ist BMWs Erfolgsgeheimnis? Es ist relativ simpel: Die beliebtesten Modelle gibt es gleichzeitig als Verbrenner, Hybrid und E-Auto. So schaffen die Münchner einen sanften Übergang zum Elektroantrieb - ganz ohne Zwang.
Ein klarer Vorteil gegenüber VW & Mercedes: Dort heißt es oft "Verbrenner ODER Elektro". Kunden müssen sich entscheiden. Bei BMW dagegen bekommen Kunden immer das neueste Modell - mit dem Antrieb ihrer Wahl.
Oder wie es BMW-Chef Oliver Zipse ausdrückt: "Wer Kunden zum E-Auto zwingen will, wird sie an die Konkurrenz verlieren!" Sein Rezept: Den Wechsel in die E-Mobilität so flexibel und kundenorientiert wie möglich gestalten.
Smarter Move, der sich auszahlt! BMW liefert Zahlen, von denen andere nur träumen:
376.000 verkaufte E-Autos in 2023 (+75%)
15% E-Anteil am Gesamtabsatz
BMW macht mit E-Autos Gewinn (die meisten Wettbewerber nicht!)
Weitere Gründe für den Erfolg:
Beim Markenimage und der Verarbeitungsqualität liegt BMW klar vor Tesla.
Das Unternehmen investiert massiv in Batterietechnik und Digitalisierung.
Und 2025 launcht BMW die "Neue Klasse" - seine neue E-Auto-Plattform. Sie verspricht 30% mehr Reichweite, 30% kürzere Ladezeiten und 40% geringere Kosten.
Damit sollen bis 2030 50% aller BMWs vollelektrisch fahren. Und trotz harten Wettbewerbs peilt man 2024 satte 8-10% Umsatzrendite an - selbstbewusst!
Mein Take: BMW surft geschickt auf der Welle zwischen Verbrenner und E-Auto. Der Mix passt perfekt in die Zeit. Technisch steht man Tesla in nichts nach. Und mit der "Neuen Klasse" wollen die Münchner E-Autos so profitabel machen wie Verbrenner. Gelingt das, hat man die E-Transformation gemeistert.
BMW Vision Neue Klasse X // Quelle: BMW
Btw: Wohin die Reise geht, zeigt die Studie "Vision Neue Klasse X": Viel Power, schnelles Laden, digitales Cockpit - gepaart mit typischem BMW-Design. Ich bin gespannt!
🔗 New York Times | Auto Motor Sport | Automobil Produktion | Automobil Industrie | BMW Vision Neue Klasse X
🏦 In eigener Sache - Studie zu Automotive Finance CX:
Wie du sicher weißt, betreibe ich neben diesem Newsletter auch die Unternehmensberatung horyzn.io.
Mit unserem Partner Genpact haben wir die Customer Experience im Bereich Autofinanzierung untersucht.
Dabei ging es um die Erwartungen der Kunden und die Performance von Autobanken, freien Banken und Hausbanken. Ein Schwerpunkt: Wie digital sind die Prozesse heute - und was muss besser werden? Denn hier gibt es noch Luft nach oben.
Erste Ergebnisse haben wir exklusiv der Automobilwoche bereitgestellt. Sie berichtet im Artikel darüber.
Die komplette Studie erscheint im April. Sobald sie verfügbar ist, informiere ich hier nochmal und fasse die wichtigsten Erkenntnisse zusammen!
Hier sind die weiteren News der Woche:
🇨🇳 Xpeng launcht preiswerte EV-Marke für junge Käufer:
VWs neuer China-Buddy Xpeng kündigt eine günstige Marke für den Massenmarkt an. Die Einstiegsmodelle zwischen 14.000-21.000 $ zielen auf junge Käufer in China ab. Durch Hightech-Features zu einem unschlagbaren Preis will Xpeng den 8 Mio. Autos/Jahr großen Markt erobern.
Das Erfolgsrezept: hohe KI-Integration, ADAS-Funktionen und kognitive Assistenten, wie man sie sonst nur aus viel teureren Fahrzeugen kennt. Damit könnte Xpeng in dem hart umkämpften, aber wichtigen Segment (34% Marktanteil) neue Maßstäbe setzen.
Der Launch soll in nur einem Monat erfolgen.
🔗 Fortune | Electrek | WardsAuto | Reuters
🇯🇵 Honda und Nissan wollen sich in Sachen E-Autos, Software & KI zusammentun:
Die japanischen Autoriesen Honda und Nissan prüfen eine Kooperation bei E-Autos, Automotive Software und KI. Sie wollen durch Synergien schneller und günstiger werden.
Beide hinken bei der E-Mobilität hinterher. Nissan hat trotz des frühen Elektroautos Leaf den Anschluss verloren. Der Druck durch Tesla, BYD & Co. zwingt sie aber zum Handeln. In China kämpfen sie um Marktanteile und reduzieren sogar Kapazitäten.
Gemeinsam könnten sie 7,65 Mio. Fahrzeuge pro Jahr bauen. Weniger als Toyota, aber trotzdem bedeutend.
🔗 Automobil Industrie | Autohaus | Automotive Dive | Automobilwoche
🇪🇺 Neue Cybersecurity-Regeln der EU zwingen Hersteller, alte Modelle vom Markt zu nehmen:
Verschärfte EU-Vorgaben zur Cybersecurity in Neuwagen sorgen für eine Ausdünnung der Modellpalette. Viele Hersteller nehmen beliebte Autos vom Markt, weil ein Nachrüsten schlicht zu teuer wäre.
VW streicht den Kleinwagen Up und den Transporter T6.1 ersatzlos. Bei Porsche trifft es Verbrenner-Versionen von Macan, Cayman und Boxster - zumindest in der EU. Auch Audi, Smart und Renault dünnen ihre Flotten aus.
Die neuen Regeln verlangen unter anderem zertifizierte Schutzsysteme gegen Hacker-Angriffe. Gerade bei älteren Modellen wäre der Aufwand enorm. Pro Fahrzeug geht es um Millionenkosten.
Ab Juli müssen Neuwagen die Regeln erfüllen - eine Schonfrist gibt es nicht.
🔗 Autohaus | automotiveIT | CIO | Automobilwoche
🤖 Mercedes setzt humanoide Roboter in der Produktion ein:
Nach BMW kooperiert jetzt auch Mercedes mit einem Robotik-Startup. Apptronik aus Austin soll helfen, einfache Aufgaben in der Produktion zu automatisieren. Das Unternehmen ist bekannt durch die Arbeit am NASA-Roboter Valkyrie.
Das 173 cm große Modell Apollo kann 25 kg heben und mit einer Batterieladung 4h autonom arbeiten. Er soll Teile transportieren und inspizieren. Sensoren helfen ihm dabei, Hindernisse zu meiden. Per LED und Display kommuniziert er mit Menschen.
Ziel ist, anstrengende, monotone Tätigkeiten zu automatisieren. Jobs, für die sich kaum mehr Arbeiter finden. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Tesla mit "Optimus".
Spannend: Apollo lernt dank NVIDIAs neuer “GR00T”-AI eigenständig. So soll er immer komplexere Aufgaben übernehmen. Seine modulare Bauweise macht ihn vielseitig einsetzbar - eine große Stärke humanoider Roboter.
🔗 TechCrunch | Autoevolution | The Verge
🇩🇪 Wall Street Journal - Tesla spaltet Deutschland:
Das Wall Street Journal beleuchtet den Widerstand gegen Teslas Gigafactory in Grünheide. Gegenwind kommt aus unterschiedlichsten Ecken. Umweltschützer, linke Aktivisten und AfD mobilisieren gegen die Erweiterung.
Im Referendum lehnten 62% der Einwohner die Erweiterung des Werks ab.
Der Artikel zeigt, wie Elon Musks Pläne die Gesellschaft in D polarisieren.
Das US-Medium beleuchtet auch, wie Musks Auftreten die Situation befeuert. Einst gefeiert, ist er heute kontroverser denn je. Seine Haltung gegen Gewerkschaften und umstrittene Tweets sorgen für Kritik.
International gilt das Thema als Zerreißprobe für Deutschland. Eine spannende Außensicht auf die aktuelle Debatte hierzulande.
🔗 Wall Street Journal
🤝 VW und Intel-Tochter Mobileye vertiefen Kooperation:
Volkswagen und Mobileye bauen ihre jahrelange Zusammenarbeit aus. Ziel: Schneller neue Fahrassistenzfunktionen in Serie bringen. Audi, Bentley, Lamborghini und Porsche sollen davon profitieren.
Geplant sind Funktionen wie autonomes Überholen auf der Autobahn. Und automatisches Anhalten an Ampeln. Später soll das Auto zeitweise komplett selbstständig fahren.
VW-Chef Blume forciert die Kooperation. Er setzt mehr auf externe Partner statt auf Eigenentwicklungen der Softwaretochter CARIAD. Grund: Verzögerungen bei neuen Modellen wegen Software-Problemen.
Mobileye hilft auch beim autonomen ID Buzz, der 2026 als Robotaxi starten soll. Langfristig plant VW ein eigenes Software-System fürs autonome Fahren - mit Partnern wie Bosch und Mobileye.
🔗 Automobilwoche | CIO | Autoblog | Handelsblatt | Autohaus
🦾 Volkswagen erklärt 2024 zum Jahr der Künstlichen Intelligenz:
Und auch sonst setzt VW 2024 voll auf KI. Mit der Kampagne "You and AI" will der Konzern Ängste nehmen und Begeisterung wecken.
Schon jetzt ist KI vielseitig im Einsatz: ChatGPT-Klon "BeetleBot" unterstützt etwa bei Lastenheften, "GitHub Copilot" erkennt Programmierfehler. Hunderte KI-Anwendungen gibt es bereits - von Qualitätskontrolle bis IT-Sicherheit.
IT-Chefin Hauke Stars betont: KI dient als Werkzeug, ersetzt aber nicht den Menschen. Es gehe darum Kosten zu senken, nachhaltiger und schneller zu werden. KI soll etwa helfen, die Fahrzeug-Entwicklung von 54 auf 36 Monate zu senken.
Künftig will VW Lösungen konzernweit einheitlich einsetzen und so Kosten sparen. Leuchtturmprojekte einzelner Werke sollen in die Breite getragen werden. So kann KI ihr Potenzial voll entfalten.
🔗 WAZ
🔌 Chart der Woche: Teslas Ladevorsprung in Europa
Quelle: Bloomberg
Teslas frühzeitiges Engagement beim Ausbau seiner Ladeinfrastruktur zahlt sich aus. Mit 12.200 Superchargern hat Tesla 3x so viele Schnelllader in Europa wie der zweitplatzierte Anbieter EnBW.
Andere Hersteller versuchen aufzuholen: BMW, Hyundai, Ford und Co. haben dafür Ionity gegründet. Doch deren europaweites Netz kommt gerade mal auf 3.300 Ladepunkte.
Tesla baut seinen Vorsprung weiter aus und öffnet sein Netz jetzt sogar für Fremdmarken. Ein lukratives Geschäftsmodell, wie ich in der vorletzten Ausgabe berichtet hatte.
Doch in Europa bleiben Lücken. Vor allem auf dem Land und in Kleinstädten fehlen Ladesäulen. Die Hersteller sind sich einig: Der Ausbau muss schneller gehen, um E-Mobilität attraktiv zu machen.
⛽️ Video der Woche: E-Fuel vs. E-Auto - Mythos Technologieoffenheit
Quelle: ZDF
In MAITHINK X beleuchtet Mai Thi Nguyen-Kim wissenschaftlich das Thema "Technologieoffenheit".
Sie vergleicht die Antriebstechnologien E-Fuels, Wasserstoff und E-Autos hinsichtlich Wirkungsgrad und Effizienz - und räumt mit Mythen auf.
Mai schafft es, die komplexen Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären. Sie gibt einen wertvollen Überblick zum aktuellen Stand der Technik.
Eine sehenswerte Analyse, die mehr Klarheit in die aktuelle Debatte zur Technologieoffenheit bringt.
Das war’s für diese Woche!
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Dein Philipp
Über mich: Ich bin Philipp. Gründer der Digitalberatung horyzn.io. Davor habe ich 10 Jahre bei Mercedes gearbeitet. In meinem Newsletter gebe ich jede Woche ein Update zur digitalen Transformation der Automobilbranche.
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